16.03.2021

A&R bestellt SCHOTTEL-Antriebssysteme und Condition Monitoring Services für drei neue Mehrzweckschiffe

Drei neue Mehrzweckschiffe, die vom Bund für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) bei der Abeking & Rasmussen Schiffs- und Yachtwerft (A&R) in Lemwerder in Auftrag gegeben wurden, werden mit SCHOTTEL-Antriebssystemen ausgestattet. Planung und Konzeption sowie Ausschreibung und fortlaufende Baubegleitung erfolgt durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Referat Schiffstechnik.

Manövrierfähigkeit, hohe Pfahlzugwerte, erhöhte Verfügbarkeit kombiniert mit maximaler Propulsionseffizienz sind ausschlaggebend für diese Schiffe. Sichergestellt werden diese Anforderungen mit jeweils zwei leistungsstarken SCHOTTEL RudderPropeller sowie einem PumpJet pro Schiff. Die von A&R entworfenen Neubauten werden ausschließlich mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben.

 

Leistungsstarke Hauptantriebe
Jedes der baugleichen, über 90 m langen WSV-Spezialschiffe wird von zwei SCHOTTEL RudderPropeller Typ SRP 750 (jeweils 4.500 kW bei 750 U/min) angetrieben. Damit erreichen die Schiffe eine Geschwindigkeit von über 15 Knoten und einen Pfahlzug von mindestens 145 Tonnen. Mit Eingangsleistungen von bis zu 5.300 kW gehört der SRP 750 zu den stärksten Ruderpropellern im gesamten SCHOTTEL-Portfolio.

 

Zuverlässige Hilfsantriebe
Ein SCHOTTEL PumpJet Typ SPJ 520 (2.990 kW) erhöht die Manövrierfähigkeit der Schiffe zusätzlich und eignet sich – dank des mit der Schiffshülle bündigen Einbaus – auch für Anwendungen in flacheren Gewässern. Der SPJ wird elastisch gelagert installiert, was sowohl das Geräusch- und Vibrationsniveau an Bord als auch Unterwassergeräusche reduziert.

 

Intelligente Wartungen für erhöhte Verfügbarkeit
Zusätzlich werden alle drei Schiffe mit SCHOTTEL MariHub ausgestattet, der Datenerfassungs- und IoT-Gateway Lösung von SCHOTTEL. Das System erfasst und analysiert Signale von Sensoren, Maschinen sowie weiteren Komponenten, die von SCHOTTEL im Auftrag des Kunden ausgewertet werden.

Mit dem Condition Monitoring Service ProCMS ermöglicht MariHub die Früherkennung von Unregelmäßigkeiten im Antriebsstrang. Dieser vorausschauende Wartungsansatz trägt wesentlich zur erhöhten Verfügbarkeit der Mehrzweckschiffe bei: Mit ProCMS können Instandhaltungskosten reduziert und die Planbarkeit von Wartungen verbessert werden.

 

Sicherheit auf höchstem Niveau
Die Mehrzweckschiffe  erhalten eine Spezialausstattung, u. a. einen gasdichten „Zitadellen“-Aufbau mit Schutzluft-Versorgung, um bei Havarien Einsätze in gefährlicher Atmosphäre durchführen zu können. Auf dem Vorschiff ist eine Hubschrauber-Landefläche, über dem Heck eine Winschfläche angeordnet. So können zusätzliche Einsatzkräfte und Materialien sicher an Bord der Mehrzweckschiffe gebracht werden.

Die Aufgaben der Mehrzweckschiffe sind vielfältig: von der Bearbeitung von Seezeichen und Wahrnehmung schifffahrtspolizeilicher Aufgaben über die Schadstoffunfall- und Brandbekämpfung, Notschleppen im Rahmen der maritimen Notfallvorsorge und Verletztenversorgung auf See bis zum Einsatz hydroakustischer Anlagen. Zusätzlich zu den 16 Besatzungsmitgliedern können an Bord bis zu 34 Einsatzkräfte untergebracht werden. Um Notschleppeinsätze erfolgreich durchzuführen, befindet sich umfangreiche Ausrüstung an Bord.

 

Erstes Schiff soll 2023 Betrieb aufnehmen
Die drei Neubauten lösen die Mehrzweckschiffe "Mellum", "Scharhörn" und "Neuwerk" ab. Einsatzgebiet der für weltweite Fahrt zugelassenen Schiffe sind die deutschen Küstengewässer in Nord- und Ostsee.

Das erste der neuen Spezialschiffe soll 2023 den Betrieb aufnehmen, das zweite ein Jahr später und das dritte Schiff 2025.