Geschichte

100 Jahre SCHOTTEL

100 Jahre
Starkes Erbe. Große Zukunft.
Was 1921 in einer alten Scheune in Niederspay begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem global agierenden Unternehmen mit 15 Niederlassungen auf beinahe allen Kontinenten entwickelt. Blicken Sie hier auf die Leistungen der vergangenen Generationen und wie alle Weichen für eine aussichtsreiche Zukunft gestellt wurden.
1920
1921
„Kein Geld, aber Courage“
Am 21. November 1921 legt Josef Becker den Grundstein für die heutige SCHOTTEL GmbH. In seinem Heimatort Niederspay, wo er in der Schmiede seines Vaters das Schlosserhandwerk gelernt hat, gründet er mit 24 Jahren in einer alten Scheune seine eigene Schlosserei.
„Kein Geld, aber Courage“
Am Tag der Unternehmensgründung trifft er eine weitere, lebensprägende Entscheidung. In Boppard heiratet Josef Becker Magdalena Karbach, eine Gastwirtstochter aus dem Nachbarort, die mit ihrem kaufmännischen Geschick maßgeblich zum Erfolg der späteren SCHOTTEL-Werft beitragen wird.
1920
1922
Fasziniert vom technologischen Fortschritt
Josef Becker setzt von Anfang an auf die technologischen Möglichkeiten seiner Zeit. Er nutzt einen Automotor als Generator, um seine Bohrmaschine mit Strom betreiben zu können, er stellt mit einem Kupolofen Gussteile für die landwirtschaftlichen Geräte seiner Kunden her und arbeitet mit einem neuartigen Schweißgerät.
1920
1925
Erste Berührung mit dem Schiffsbau
Noch bevor er sich selbstständig macht, bildet sich Josef Becker in einer Koblenzer Werft im Schiffsbau weiter. 1925 kann er dieses Wissen umsetzen: Für einen ortsansässigen Bäcker entwickelt er ein wendiges Boot, auf das schon bald ein Rheinschiffer aufmerksam wird. Die Erfolgsgeschichte der SCHOTTEL Schaluppe beginnt.
1920
1928
Bau des ersten Motorbootes
Wieder ist es ein ortsansässiger Betrieb, der die Entwicklung vorantreibt. Ein Fährmann ordert bei Josef Becker das erste Motorboot – damals noch eine Seltenheit auf dem Rhein. Noch im gleichen Jahr wagt sich der mittlerweile fünfköpfige Betrieb an das erste große Passagierboot für die Schifffahrtsgesellschaft Vomfell aus Braubach.
1930
1931
Neue Wege im Schaluppenbau
Als mittlerweile wichtiges Standbein des Schlossereibetriebs entwickelt Josef Becker die Schaluppe kontinuierlich weiter. 1931 beginnt er die Eisenteile zu verschweißen statt sie, wie in der Branche damals üblich, zu vernieten. Ein Schritt, mit dem er seiner Zeit weit voraus ist.
Neue Wege im Schaluppenbau
Auch den klassischen Spantenbau lässt Josef Becker hinter sich. Ohne Querplanken werden die Boote nun über Kopf in Schalenbauweise geformt, kreuzgewölbeartig und freitragend ohne zusätzliche Absteifungsmittel. So entsteht ein äußerst widerstandsfähiges Boot, das durch die eingebauten Luftkästen zudem unsinkbar ist.
Neue Wege im Schaluppenbau
Nachdem sich die SCHOTTEL Werft mehr und mehr auf die Fertigung von Schiffsantrieben spezialisiert hat, wird die Schaluppensparte 1973 an eine Werft an der Mosel verkauft. Insgesamt werden in knapp 50 Jahren mehr als 16.000 Schaluppen produziert. Form und Ausstattung werden später zum Vorbild zweier DIN Normen.
1930
1935
Umzug an den Rheinabschnitt Schottel
Die Produktion des mittlerweile breit aufgestellten Werftprogramms befindet sich nach wie vor in den engen Gassen von Niederspay. 1934 entscheidet sich Josef Becker deshalb für den Neubau einer Werft direkt am Rheinufer, etwa 500 Meter rheinaufwärts zwischen Ober- und Niederspay gelegen.
Umzug an den Rheinabschnitt Schottel
Errichtet werden großzügige Montagehallen, eine Helling mit elektrischem Aufzug sowie ein Wohnhaus für die mittlerweile fünfköpfige Beckerfamilie, das 1935 bezogen wird. Da das neue Werftgelände am Stromabschnitt SCHOTTEL liegt, benennt Josef Becker sein Unternehmen in SCHOTTEL Werft um.
1930
1936
SCHOTTEL Traktoren: Jedes Stück ein Unikat
1936 entsteht in den neuen Werftgebäuden der erste SCHOTTEL-Trecker. Rund 20 Traktoren wird Josef Becker bis in die ersten Kriegsjahre hinein auf Bestellung fertigen, jedes Exemplar ein Unikat, darauf abgestimmt, welcher Motor gerade zu beschaffen ist.
1930
1939
Die Produktion kommt zum Erliegen
Mit Beginn des Krieges wird die überwiegend junge Belegschaft nach und nach eingezogen. Trotz des Personalmangels greift Josef Becker nicht auf Zwangsarbeiter zurück, wie historische Unterlagen belegen und Zeitzeugen bestätigen. Da auch das Material knapp wird, muss die Bootsproduktion schließlich eingestellt werden.
Die Produktion kommt zum Erliegen
Zum Ende des Krieges arbeiten nur noch „alte Männer, ganz junge Lehrbuben und drei dem Betrieb zugeteilte Frauen aus Spay in der Werft, um einfache Ersatzteile herzustellen“, erinnert sich die älteste Tochter von Josef Becker, Anne Krautkremer, an die Kriegsjahre in der SCHOTTEL Werft.
1940
1944
Erfinder auch unter widrigsten Umständen
Obwohl der Alltag mittlerweile von ständigem Flieger- und Bombenalarm geprägt ist, bleibt Josef Becker Erfinder und Tüftler. Da kein Benzin mehr erhältlich ist, entwickelt er mitten in den Kriegsjahren einen „Feuerungsherd für Fahrzeuggeneratoren“, den er im Juli 1944 zum Patent anmeldet.
1940
1945
Arbeit unter französischer Besatzung
Mit den aus dem Krieg heimgekehrten Mitarbeitern versucht Josef Becker wieder einen regulären Betrieb aufzubauen. 18 Mann zählt die Belegschaft im ersten Nachkriegsjahr, beschäftigt sind sie unter anderem mit Schiffsreparaturen und dem Bau des im Krieg entwickelten Holzvergasers.
1940
1948
Neustart mit 45 Mitarbeitern
Im Jahr der Währungsreform wird die Beschlagnahmung der Werft aufgehoben.
Neustart mit 45 Mitarbeitern
Zwei Jahre später sind es bereits 45 Mitarbeiter, die nun neben Schaluppen wieder Motorboote fertigen …
Neustart mit 45 Mitarbeitern
… darunter die ersten drei Polizeiboote für das Land Rheinland-Pfalz.
1950
1950
Der Ruderpropeller (SRP): erstmals Kombination von Antrieb und Steuerung
1950 gelingt Josef Becker mit dem Ruderpropeller eine Entwicklung, die das Unternehmen maßgeblich prägen wird und sich zum Klassiker der Schiffsantriebe entwickelt. Mit seinem 360 Grad, endlos um die eigene Achse steuerbaren Propeller vereint der Ruderpropeller erstmals Antrieb und Steuerung.
Der Ruderpropeller (SRP): erstmals Kombination von Antrieb und Steuerung
Nach vielen Modellversuchen gelingt 1950 der Durchbruch: Von der Wasserschutzpolizei Rheinland-Pfalz erhält die Werft den Auftrag für vier Polizeiboote mit dem neuartigen Antrieb. Nur drei Jahre später folgen Aufträge des holländischen Zolls, der „Rijkspolitie te Water“ und der französischen Rheinarmee.
Der Ruderpropeller (SRP): erstmals Kombination von Antrieb und Steuerung
Der Ruderpropeller verleiht den Schiffen völlig neue Fahr- und Manövriereigenschaften. Bei voller Fahrt haben sie einen Drehkreis von nur 1,5 Bootslängen, bei geringer Fahrt können sie fast auf der Stelle wenden und eine Propellerdrehung von 180 Grad genügt, um beinahe übergangslos von „voll voraus“ auf „voll rückwärts“ zu gehen.
1950
1952
Franz Krautkremer tritt in die Geschäftsleitung ein
Mit dem Eintritt von Franz Krautkremer, einem Schwiegersohn von Josef Becker, beginnt die Internationalisierung des Unternehmens. Bereits 1958 gründet er die erste Tochtergesellschaft in den Niederlanden. Nach dem Tod von Josef Becker im Jahr 1973 übernimmt er die alleinige Geschäftsführung, die er bis 1990 innehat.
1950
1955
Der Navigator (NAV) – eine komplette Antriebseinheit
Ausgehend vom Ruderpropeller entwickelt Josef Becker Anfang der 50er Jahre ein autarkes Propulsionssystem, das nahezu jedes schwimmende Gerät zu einem Selbstfahrer machen kann: den SCHOTTEL-Navigator, der neben der Schaluppe schnell zum zweiten wichtigen Standbein der Werft wird.
Der Navigator (NAV) – eine komplette Antriebseinheit
Der Navigator lässt sich ohne großen Aufwand auf jedem Wasserfahrzeug montieren und kombiniert alle erforderlichen Komponenten eines Antriebssystems: Motor, Treibstofftank, Kupplung, Welle, den SCHOTTEL Ruderpropeller und alle Hilfsaggregate.
Der Navigator (NAV) – eine komplette Antriebseinheit
Neben Rheinfähren, Schlepp- und Schubschiffen stattet die SCHOTTEL-Werft Kranschiffe, Versorgerschiffe für Ölplattformen, Schwimmbagger, Ponton-Fähren, Tank-, Forschungs- und Wetterschiffe sowie Fischereiflotten mit Navigatoren aus, in Europa ebenso wie im Nahen Osten, in Asien und Südamerika.
1950
1957
70 Prozente der Boote gehen ins Ausland
Auf Basis der ersten Polizeiboote entwickeln Josef Becker und sein Team eine Vielzahl von „Typenbooten“, die sich zu bevorzugten Behördenfahrzeuge für Polizei, Zoll und Wasserschutzpolizei auf der ganzen Welt entwickeln. Schon 1957 gehen 70 Prozent der Boote ins Ausland.
1950
1958
Erste Tochtergesellschaft in den Niederlanden
Mit der Gründung der SCHOTTEL Niederlande legt SCHOTTEL den Grundstein für die Internationalisierung. In Den Haag werden zunächst für den heimischen und weltweiten Markt Ruderpropeller und Navigatoren produziert, ab 1962 kommt in einer zugekauften Werft in Warmond die Produktion von Schaluppen und Typenbooten dazu.
Erste Tochtergesellschaft in den Niederlanden
In den 60er Jahren spezialisiert sich der Standort auf die Herstellung größerer Ruderpropeller für die Offshore-Industrie und trägt damit maßgeblich zur deren weltweiten Verbreitung bei. 1989 wird die Produktion zurück nach Spay verlagert, seitdem fokussiert sich SCHOTTEL Niederlande auf Vertrieb und Service.
1960
1961
SCHOTTEL in den USA
Um Vertrieb und Kundendienst in Nord- und Mittelamerika sicherzustellen, erfolgt 1961 die Gründung der nordamerikanischen Tochtergesellschaft, von der entscheidende Impulse für größere Ruderpropeller ausgehen. Seit Oktober 2013 empfängt SCHOTTEL Inc. seine Kunden in Houma, Louisiana.
1960
1963
Einstieg in die Offshore-Industrie
1963 stattet SCHOTTEL das erste Schiff, das über ein dynamisches Positionierungssystem verfügt, mit Ruderpropellern aus. Durch die folgende enge Zusammenarbeit mit der Offshore-Industrie etablieren sich SCHOTTEL Antriebe nach und nach in fast sämtlichen Offshore-Anwendungen.
Einstieg in die Offshore-Industrie
In dem bis zum Jahr 2015 andauernden Offshore-Boom kann sich SCHOTTEL einen Marktanteil von 20 Prozent im Bereich der Platform Supply Vessel sichern. Heute sind Offshore-Windparkanlagen ein wachsender Markt, auf dem sich SCHOTTEL erfolgreich behauptet.
1960
1965
Querstrahlanlagen (STT) – die zweite Kraft
Mitte der 60er Jahre erweitert SCHOTTEL sein Angebot um Querstrahlanlagen. Die Hilfsantriebe, die wahlweise Schub nach Backboard oder Steuerbord geben, erhöhen nochmals die Manövrierfähigkeit und werden über die Jahrzehnte kontinuierlich in den Bereichen Design, Geräuschentwicklung und Einbau weiterentwickelt.
Querstrahlanlagen (STT) – die zweite Kraft
Heute verbessern SCHOTTEL Querstrahlanlagen die Manövrierbarkeit von Schiffen in vielen Einsatzbereichen. So wird 2020 für das modernste Forschungsschiff Deutschlands, die Atair, ein geräuscharmes Propellerdesign entwickelt, das optimale Forschungsbedingungen schafft und die Meeresumwelt schützt.
1960
1967
Der erste Hafenschlepper mit Ruderpropeller
Gemeinsam mit der Reederei Ulrich Harms aus Hamburg entwickelt SCHOTTEL den ersten mit einem Ruderpropeller ausgestatteten Hafenschlepper. Die JANUS, bis heute unter dem Namen Jan Leenheer im Einsatz, manövriert mit zwei SRP 300, die dem Schlepper völlig neue Manövrierfähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten eröffnen.
Der erste Hafenschlepper mit Ruderpropeller
Auf den rasanten Leistungszuwachs im Schleppermarkt, verursacht durch stetig größer werdende Containerschiffe, reagiert SCHOTTEL mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Antriebe, darunter 1998 der SRP 1515. Im Jahr 2016 in SRP 460 umbenannt, wird er zum erfolgreichsten Modell in der Produktgeschichte.
Der erste Hafenschlepper mit Ruderpropeller
Trotz zahlreicher Krisen in der Schifffahrtsbranche baut SCHOTTEL seine weltweite Spitzenposition im Schleppermarkt kontinuierlich aus. 2021 sind weltweit mehr als 2.000 Azimut- Schlepper mit Pfahlzug-Leistungen bis zu 120 Tonnen mit SCHOTTEL-Antrieben im Einsatz, darunter der erste Hybrid-Schlepper Europas.
1970
1971
SCHOTTEL treibt die Internationalisierung voran
Mit drei neuen Tochtergesellschaften gelingt es SCHOTTEL in den 70er Jahren seine internationale Präsenz auszubauen. 1971 eröffnet in Paris die Niederlassung SCHOTTEL Frankreich, 1972 folgt SCHOTTEL Far East in Singapur und 1975 geht SCHOTTEL Brasilien in Rio de Janeiro an den Start.
1970
1972
SCHOTTEL Pump Jet (SPJ) für extrem flaches Wasser
Auf Anregung eines Binnenschiffers beginnt 1972 die Entwicklung eines Bugantriebes, der auch in extrem flachem Wasser einsatzfähig ist. Der 360° steuerbare, bündig in den Schiffsboden integrierte Wasserstrahl-Antrieb eröffnet Fähren, Pionierbooten und Amphibienfahrzeugen völlig neue Manövriermöglichkeiten.
SCHOTTEL Pump Jet (SPJ) für extrem flaches Wasser
2019 gelingt es, Schub und Antriebseffizienz durch Strömungssimulationen (CFD) weiter zu verbessern. Heute reicht die Antriebsleistung von 50 bis 3500 kW bei einer minimalen Eintauchtiefe von 150 bis 750 mm, womit er auch bei Schiffen mit sehr niedrigem Tiefgang eingesetzt werden kann.
1970
1973
Tod des Firmengründers Josef Becker
Als Josef Becker 1973 stirbt, arbeiten in der SCHOTTEL Werft weltweit 500 Mitarbeiter. 2004 wird dem Entwickler des Ruderpropellers posthum der Elmer A. Sperry Award verliehen für ein „bahnbrechendes Antriebs- und Lenksystem, mit dem Josef Becker und sein Team echte Pionierarbeit für die Schifffahrt leisteten.“
1980
1980
CAD/CAM – der Beginn der Digitalisierung
Mit Einführung der CAD-Software in der Konstruktion endet nach 60 Jahren die Ära von Stift, Papier und Zeichenbrett. Auch die Automatisierung in der Fertigung nimmt 1980 ihren Anfang. Mit dem Einsatz von CAM-Software ist nun erstmals die computergesteuerte Einrichtung von Dreh- und Fräsmaschinen möglich.
1980
1981
Masterpilot für Antrieb und Steuerung – immer eine Einheit
Parallel zur Entwicklung des Ruderpropellers beginnt SCHOTTEL mit der Entwicklung von Lenksystemen, die eine 360°-Umlenkung ermöglichen. 1981 kommt der Masterpilot auf den Markt, 2001 folgt der Masterstick. Das maßgeschneiderte Joystick-System ermöglicht mit nur einem Hebel bis zu acht Antriebe anzusteuern.
1980
1986
Der leistungsstärkste Ruderpropeller der Welt
Mit dem SRP 4500 werden 1986 die größten je gebauten Ruderpropeller in das Kranschiff MICOPERI 7000 eingebaut. Der SRP 4500 hat einen Propellerdurchmesser von 4,20 Meter und erzeugt einen Schub von rund 80 t. Bis heute ist die MICOPERI mit den regelmäßig von SCHOTTEL gewarteten SRP 4500 als SAIPEM 7000 im Einsatz.
1980
1987
1000 Pionierboote für die Bundeswehr
Bereits seit Ende der 60er Jahre konstruiert und baut die SCHOTTEL Werft Schub- und Schleppboote für die Bundeswehr. 1987 gehen die ersten M3-Pionierboote mit Pump Jet Antrieb in Produktion, die einen Tiefgang von nur 39 Zentimetern haben. Insgesamt verlassen fast 1000 M-Boote die SCHOTTEL Werft.
1990
1995
Gründung von SCHOTTEL China (SSPC)
1995 gründet SCHOTTEL die sechste Tochtergesellschaft in der 95 km von Shanghai entfernt gelegenen chinesischen Großstadt Suzhou. Mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen DM (3 Millionen Euro) wird innerhalb nur eines Jahres die chinesische Produktionsstätte errichtet.
Gründung von SCHOTTEL China (SSPC)
Schwerpunkt ist die Fertigung von Querstrahlanlagen. 2007 verlässt der 1.000 Querstrahler die Werkshallen, rund ein Drittel davon geht an chinesische Werften. 2019 wird im Zuge von notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen die Produktion nach Deutschland verlagert.
1990
1996
Twin Propeller (STP) – mehr Leistung mit zwei Propellern
Um Fähren bei gleicher Leistung den Betrieb auch bei Niedrigwasser zu ermöglichen, entsteht Mitte der 90er Jahre die Idee des Twin Propellers. Er stellt die kombinierte Schub- und 360°-Manövrierleistung erstmals mit zwei gleichdrehenden Propellern sicher und reduziert so den benötigten Einbauraum.
Twin Propeller (STP) – mehr Leistung mit zwei Propellern
Aufgrund seiner Effizienz gelingt dem Twin Propeller schnell der Durchbruch. Im Einsatz ist er in Offshore-Anwendungen, Fähren und Flusskreuzfahrtschiffen, wo er dank seines kompakten Designs zum bevorzugten Antrieb wird. Bis 2020 stattet SCHOTTEL mehr als 60 Schiffe der Viking River Cruises mit einem Twin Propeller aus.
1990
1997
Pod-Antriebe – extrem hohe Leistungen bis 30 MW
1997 gründen Siemens und die SCHOTTEL-Werft das Konsortium Siemens-SCHOTTEL-Propulsor und entwickeln einen neuartigen Antrieb, der sich durch die Art des in einer Unterwassergondel (Pod) eingesetzten Elektromotors auszeichnet. Zum Einsatz kommt der SSP unter anderem in den Hochsee-Fähren "Peter Pan" und "Nils Holgersson".
Pod-Antriebe – extrem hohe Leistungen bis 30 MW
Der Nachfrage nach kleineren Pod-Antrieben trägt SCHOTTEL ab 2002 mit der Entwicklung des SCHOTTEL Electric Propulsors (SEP) Rechnung, der in fünf Baugrößen von 1 bis 5 MW angeboten wird. Ausgestattet mit einem SEP werden unter anderem Mehrzweckschiffe, Eisbrecher, Forschungsschiffe und Landungsdockschiffe.
1990
1998
Neuer High-Tech Standort in Wismar
1999 übernimmt SCHOTTEL die WPM Wismarer Propeller- und Maschinenbau GmbH und investiert 30 Millionen DM in den Neubau einer Fertigungs- und Montagestätte. Neben den größten Ruderpropellern sowie sämtlichen ausfahrbaren Anlagen werden in Wismar Verstellpropelleranlagen gefertigt.
Neuer High-Tech Standort in Wismar
Die äußerst antriebseffizienten Verstellpropeller (SCP) vereinen höchste Schubkraft und beste Manövrierfähigkeit. Um den Wirkungsgrad weiter zu erhöhen, entwickeln SCHOTTEL Ingenieure 2012 für schnelle Schiffe eine neue fünfflügelige Nabe mit einem optimierten Propellerdesign.
Neuer High-Tech Standort in Wismar
Auf dem neuen Design aufbauend, entstehen ab 2019 5-flüglige high-speed-Naben für noch größere Leistungen. Heute umfasst die Produktion in dem hochmodernen Werk in Wismar Verstellpropelleranlagen von 600 kW bis 30.000 kW mit Propellergrößen zwischen 1,5 und 8 Metern.
2000
2003
Combi Drive (SCD) – Problemlöser für spezielle Einbauten
2003 stellt SCHOTTEL einen drehmomentstarken L-Antrieb vor, dessen Elektromotor teilweise vertikal im Tragrohr des Antriebes integriert ist. Dadurch werden ein extrem kompaktes Design und eine geringe Aufbauhöhe erreicht – ideal für Schiffe mit begrenztem Platz.
Combi Drive (SCD) – Problemlöser für spezielle Einbauten
2006 erfolgt die Markteinführung der Twin Propeller Version, der mit seiner geringeren Propellerbelastung eine besonders geräuscharme Antriebsquelle darstellt. Er ist überall dort im Einsatz, wo mehr Leistung bei weniger Kraftstoffverbrauch gefragt ist.
2000
2005
Die Neuerfindung des Zahnrades
Mit dem Ziel, die Tragfähigkeit der SCHOTTEL Zahnräder so weit zu erhöhen, dass jeder Zahn um 15 Prozent stärker beansprucht werden kann, entwickeln SCHOTTEL Ingenieure das Hochleistungsgetriebe HTG®. Damit ist SCHOTTEL in der Lage, sowohl kompaktere als auch effizientere Antriebe zu konstruieren.
2000
2007
SCHOTTEL stärkt die Marke in Norwegen
2007 wird die seit 1954 bestehende Zusammenarbeit mit Frydenbø Industri AS weiter intensiviert. Das norwegische Unternehmen erwirbt 15,4% der Anteile an der SCHOTTEL GmbH. Zeitgleich wird ein Aufsichtsrat installiert mit Knut Herman Gjøvaag, dem Inhaber von Frydenbø Industri, als Aufsichtsratsvorsitzendem. Im Juli 2023 wird er von Jörg Ratzke in diesem Amt abgelöst.
2000
2008
Ausbau von Spay zum Zentrum der Getriebefertigung
Am Hauptsitz des Unternehmens in Spay erfolgt über die Jahrzehnte hinweg eine kontinuierliche Erweiterung des Gebäudebestands und der Produktionsanlagen. Mit einer Investitionssumme von 4,5 Millionen Euro werden 2008 die Fertigungskapazitäten verdoppelt und der Standort zum Zentrum der Zerspannung und Getriebefertigung ausgebaut.
2000
2009
Prof. Gerhard Jensen übernimmt alleinige Geschäftsführung
2009 löst Prof. Dr.-Dipl. Gerhard Jensen die seit 1999 bestehende Doppelspitze als alleiniger Geschäftsführer ab. Unter seiner Ägide kann SCHOTTEL den Umsatz mehr als verdoppeln. Verantwortlich ist der wachsende Marktanteil im Offshore-Bereich und der Ausbau der stabilen Marktführerschaft bei den Hafenschleppern.
2010
2011
Reibungsloser Betrieb durch vorbeugenden Wartungsservice
Da die Kenntnis, in welchem Zustand sich die Antriebsanlagen eines Schiffes befinden, elementar für den sicheren Betrieb ist, bringt SCHOTTEL 2011 das Condition Monitoring System (CMS) auf den Markt. Mithilfe zahlreicher Sensoren sorgt CMS für die vorbeugende Überwachung aller relevanten Antriebskomponenten.
Ein Jahrzehnt der Internationalisierung beginnt
Ab 2011 treibt SCHOTTEL die Internationalisierung weiter voran. Insgesamt acht neue Tochtergesellschaften werden gegründet: 2011 SCHOTTEL China (SSTS), SCHOTTEL Russland und SCHOTTEL Middle East, 2013 SCHOTTEL Australien, 2014 SCHOTTEL Kanada, 2015 SCHOTTEL Kolumbien, 2016 SCHOTTEL Nordic und 2018 SCHOTTEL Türkei.
2010
2012
Rim Thruster (SRT) – geräusch- und vibrationsarmer Antrieb
2012 erweitert SCHOTTEL seine Produktpalette um ein elektrisches Antriebssystem ohne Getriebe und Antriebswelle. Aufgrund seiner Bauweise zeichnet sich der SRT durch eine geringe Geräusch- und Vibrationsentwicklung aus und kommt vor allem in Schiffen mit Passagierbeförderung zum Einsatz.
2010
2015
Eröffnung des neuen Produktionsstandortes in Dörth
Nach rund zwei Jahren Bauzeit wird 2015 der neue Produktionsstandort in Dörth im Hunsrück fertiggestellt. Mit einer Investitionssumme von 45 Millionen Euro ist eine hochmoderne Ruderpropellerfabrik entstanden, die es SCHOTTEL erstmals ermöglicht, in optimal den Produktionsabläufen angepassten Räumlichkeiten zu produzieren.
2010
2015
EcoPeller (SRE) – effizient und ökologisch sauber
Wie sieht der Ruderpropeller der Zukunft aus? Ein Innovationsworkshop führt 2015 zur Entwicklung des EcoPellers, eines ökologisch sauberen Antriebs, der mit dem gleichen Bauartprinzip wie der Combi Drive überzeugt: Unter Wegfall des Oberwassergetriebes ist der Elektromotor vertikal in das Tragrohr integriert.
EcoPeller (SRE) – effizient und ökologisch sauber
Mit kraftvollem Propellerschub und Ruderfinne erfüllt der SRE sämtliche Anforderungen an einen modernen High Performance Antrieb. Er verringert den Kraftstoffverbrauch, reduziert Emissionen und senkt die Betriebskosten. 2016 wird er vom Magazin "Marine Propulsion" mit dem "Fuel Efficiency Award" ausgezeichnet.
EcoPeller (SRE) – effizient und ökologisch sauber
Vom Ruderpropeller über den PumpJet und TwinPropeller bis zum EcoPeller: Immer wieder gibt SCHOTTEL die Antwort auf aktuelle Anforderungen der Fährenbranche. So konnte sich das Unternehmen zum Antriebsspezialisten für „schwimmende Brücken“ entwickeln und ist heute bei Doppelendfähren weltweit führend.
2010
2017
Neuer Korrosionsschutz mit vielen Vorteilen
Zu einem neuen Standard im Korrosionsschutz führt 2017 die patentierte ProAnode, die erstmals im vorderen Querschnitt der Düse sitzt und bündig abschließt. Damit verbessern sich neben dem Korrosionsschutz die hydrodynamischen Strömungseigenschaften, was wiederum einen reduzierten Kraftstoffverbrauch zur Folge hat.
2020
2020
Automationslösungen für ein intelligentes Schiffsmanagement
Um einen optimierten Schiffsbetrieb zu ermöglichen, entwickelt SCHOTTEL 2020 ein modulares Software-System, in das sich zahlreiche Automatisierungslösungen zur Überwachung integrieren lassen. Ergänzt wird es von dem Datenerfassungs- und Übertragungssystem MariHub und der IoT-Analyseplattform MariNet.
Neue Niederlassung in Italien
Als jüngstes Mitglied der weltweiten SCHOTTEL Familie wird am 1. Oktober 2020 SCHOTTEL Italia eröffnet. Die in Bozen ansässige Tochtergesellschaft fokussiert sich auf die prosperierenden Teilsegmente Megayachten und Passagierschifffahrt im südeuropäischen Raum, wo SCHOTTEL bereits seit über 60 Jahren erfolgreich agiert.
2020
2021
SCHOTTEL feiert 100jähriges Jubiläum
1921 von Josef Becker gegründet, kann die SCHOTTEL GmbH 2021 ihr hundertjähriges Bestehen feiern. 100 Jahre SCHOTTEL – das sind zugleich 100 Jahre Wirtschafts- und Schifffahrtsgeschichte, die SCHOTTEL mit der Erfindung des Ruderpropellers und seiner innovativen Weiterentwicklungen maßgeblich mitgeprägt hat.
2020
2022
Neue Niederlassung in Südkorea
Der gezielte Ausbau des internationalen Niederlassungsnetzwerks von SCHOTTEL wurde mit der Gründung von SCHOTTEL East Asia weiter vorangetrieben. Neben dem wachsenden Markt in Südkorea wird die Geschäftsentwicklung des deutschen Antriebsspezialisten auch in Japan intensiviert.
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