30.06.2025

SCHOTTEL RudderPropeller: Die führende Erfindung seit 1950

SCHOTTEL-Firmengründer Josef Becker entwickelte mit dem rundum steuerbaren Ruderpropeller eine bahnbrechende Innovation, die die maritime Antriebstechnik nachhaltig prägen sollte. Mehr als 17.000 Mal wurde der SCHOTTEL RudderPropeller seither verkauft und treibt auf nahezu allen Gewässern der Welt die unterschiedlichsten Schiffstypen an. Jetzt jährt sich diese revolutionäre Neuerung zum 75. Mal.

Mit der Erfindung des SCHOTTEL RudderPropeller (SRP) im Jahr 1950 stand einem Schiff erstmals die volle Kraft seiner Antriebsmaschine zum Manövrieren zur Verfügung – ein Z-Antrieb, der kein separates Ruderblatt mehr aufwies, sondern über einen um 360 Grad, endlos um die eigene Achse steuerbaren Propeller verfügte. Diese technische Revolution hatte einen entscheidenden Einfluss auf zahlreiche Entwicklungen im Schiffbau.

17.000+ installierte Einheiten
„In seiner 75-jährigen Geschichte hat der SRP maßgeblich zur Erschließung neuer maritimer Märkte beigetragen. Ob bei den ersten Hafenschleppern, in der Offshore-Energieexploration oder aktuell als führende Lösung für vollelektrische Schlepper – dieser vielseitige Antrieb war und ist dort die erste Wahl, wo neue Anforderungen entstehen“, blickt SCHOTTEL-Geschäftsführer Stefan Kaul auf den außergewöhnlichen Erfolg zurück. Die Kunden schätzen unter anderem das vielfältige technische Know-how und den maßgeschneiderten After-Sales-Service. „Hinter bisher über 17.000 verkauften SRPs stehen Partnerschaften, die auf Vertrauen und Verlässlichkeit gewachsen sind. Das bewegt tief und macht stolz.“

Für 120+ unterschiedliche Schiffstypen
Heute ist der SRP in zahlreichen Varianten verfügbar, die unterschiedlichste Leistungsquellen, Einbauoptionen und betriebliche Anforderungen abdecken.

Die ausgeprägte Vielseitigkeit zeigt sich im Einsatz in mehr als 120 verschiedenen Schiffstypen in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen.

 

75 Jahre SRP: Die historischen Meilensteine

Ende der 1940er Jahre: SCHOTTEL-Firmengründer Josef Becker – technisch und schiffbaulich äußerst interessiert – sucht nach einer neuen Kombination aus Antrieb und Steuerung. Fachlich stützt er sich nicht auf ein Ingenieurstudium, sondern auf eine Schlosserlehre und auf Erfahrungen aus seiner Tätigkeit bei einer Koblenzer Werft. Erste Modellversuche finden in der heimischen Badewanne statt.

1950: Der erste Ruderpropeller (150 PS/110 kW) wird im firmeneigenen Boot Magdalena eingebaut – benannt nach Josef Beckers Ehefrau.

1952: Mit SRPs ausgestattete Schiffe der Wasserschutzpolizei Rheinland-Pfalz kommen bei einer Flutkatastrophe in den Niederlanden zum Einsatz. Ihre außergewöhnliche Manövrierfähigkeit sorgt für Aufsehen und führt zu mehreren Aufträgen der dortigen Wasserschutzbehörde. Im Folgejahr trifft der erste Großauftrag über 15 Schiffe für die französische Rheinarmee ein – der internationale Durchbruch.

1955: Am 23. November erhält die damalige SCHOTTEL-Werft das Patent Nr. 1025293 für den „steuerbaren Propellerantrieb für Schiffe mit Außenbordmotor“.

1963: Die Erdölförderung auf hoher See erfordert präzise positionierbare Schiffe. Das französische Kernbohrungsschiff Trebel wird mit dem weltweit ersten dynamischen Positionierungssystem ausgestattet. Zwei SRP 150 sorgen für exakte Positionierung und höchste Manövrierfähigkeit. Es folgen zahlreiche Weiterentwicklungen des SRP für nahezu alle Schiffstypen der Öl- und Gasförderung.

1967: In Zusammenarbeit mit einer Hamburger Reederei entwickelt SCHOTTEL den ersten Hafenschlepper mit Ruderpropellern. Die hohe Marktakzeptanz spiegelt sich in starken Verkaufszahlen wider.

1980er Jahre: Der SRP erfüllt perfekt die Anforderungen des neu konzipierten Heckschleppers (ASD tug) – die Verkaufszahlen steigen deutlich, auch durch die fortschreitende Internationalisierung des Unternehmens.

1986: Unter Wasser montierbare SRP 4500 werden im weltgrößten Offshore-Kranschiff Micoperi 7000 verbaut – die bis dahin leistungsstärksten Ruderpropeller der Welt.

1998/1999: Immer größere Containerschiffe erfordern stärkere Hafenschlepper. Der darauf abgestimmte neue SRP 1515 wird sofort ein Erfolg. Bis 2025 werden rund 1.300 Einheiten des später in SRP 460/SRP 490 umbenannten Modells ausgeliefert, was ihn zum weltweit erfolgreichsten Azimut-Antrieb macht.

2005: Mit über 600 ausgestatteten Schleppern ist SCHOTTEL mit dem SRP bei diesem Schiffstyp Marktführer.

2016: Nach intensiver Forschung und Entwicklung in Kooperation mit der TU Dresden wird das Hochleistungsgetriebe HTG eingeführt. Es ermöglicht unter anderem die Übertragung eines bis zu 15 Prozent höheren Antriebsmoments bei gleichbleibenden Abmessungen der Kegelräder.

2017: Die für den Korrosionsschutz notwendigen Anoden erhalten eine neue Position im hinteren Querschnitt der Düse. Die „ProAnode“ verbessert die hydrodynamischen Strömungseigenschaften und bietet wirtschaftliches Potenzial. Gleichzeitig verleiht sie dem SRP ein unverwechselbares Erscheinungsbild.

2019: Mit SYDRIVE wird eine mechanische und eine elektrische Hybridantriebslösung für den SRP eingeführt – mit zahlreichen betrieblichen und umweltrelevanten Vorteilen. 2025 markieren vier ausgelieferte SRP 710 mit SYDRIVE-M und einem Pfahlzug von bis zu 120 Tonnen den stärksten Hybridantrieb von SCHOTTEL.

2023: Der reaktionsschnelle SRP-D kommt auf den Markt und verkauft sich bis zum Jubiläumsjahr über 50 Mal. Er ist ein unverzichtbares System für Schiffe, die bei der Inbetriebnahme und Wartung von Windparkanlagen eingesetzt werden. Schiffe mit SRP-D verfügen über verbesserte DP-Fähigkeiten und arbeiten dadurch effizienter, sicherer und sind ganzjährig länger einsatzbereit.

2025: Aktuellen Marktstudien zufolge treiben Ruderpropeller von SCHOTTEL weit über die Hälfte der weltweit vollelektrisch betriebenen Schlepper an – und sichern sich auch bei Hybridschleppern eine Spitzenposition.

Mehr Informationen rund um 75 Jahre SCHOTTEL RudderPropeller unter srp.schottel.com/de.

SRP als Startschuss für breites SCHOTTEL-Antriebsportfolio
Die SRP-Designprinzipien haben die Azimut-Technik des internationalen maritimen Markts richtungweisend beeinflusst. Bei SCHOTTEL ist er der Startschuss für die Entwicklung weiterer Haupt- und Hilfsantriebe, die in ihren technischen Features so vielfältig sind wie die Betriebsprofile der Schiffe, die sie ausstatten. Neben dem SRP wählen Kunden andere Hauptantriebe wie den Verstellpropeller SCP oder den Azimut-Pull-Propeller SCHOTTEL EcoPeller, hinzu kommen zahlreiche Hilfsantriebe.