Von 0 auf 350

Die Schiffe der Eastern Shipbuilding Group sind an den Küsten der Vereinigten Staaten und in aller Welt zu finden. In 45 Jahren ist die Werft zu einem der vielseitigsten Schiffbauer in den USA geworden. Drei Standorte betreibt sie an der Küstenlinie im nordwestlichen Florida, die aufgrund ihrer Form "Pfannenstiel" genannt wird

Mit Hauptsitz in Panama City betreibt die Eastern Shipbuilding Group (ESG) drei Standorte: direkt in Panama City in der Nelson Street und der Allanton Road sowie in Port St. Joe. Gegründet wurde sie 1976 von Brian R. D’Isernia auf einem 4.046 m2 großen Pachtgrundstück in der Watson Bayou in Panama City. Zu diesem Zeitpunkt blickte er bereits auf eine abwechslungsreiche berufliche Laufbahn und ein abgeschlossenes Jurastudium zurück. Schnell wurde ihm als professionellem Longline-Fischer bewusst, dass er nur dann je in den Besitz seiner Idealvorstellung eines Schiffs gelangen würde, wenn er es selbst entwarf und in Eigenregie bauen würde.

Was mit verhältnismäßig kleinen, stählernen Longline-Fischereischiffen begann, entwickelte sich in 45 Jahren zu einem der vielseitigsten Schiffbauer in den Vereinigten Staaten. Das Portfolio umfasst heute neben Laderaumsaugbaggern, Schleppern und Schleppschiffen nahezu alle Arten von Passagier- und Handelsschiffen – und das ist noch nicht alles. "Der Zuschlag für die Offshore Patrol Cutters der US-Küstenwache USCG im Jahr 2016 war eines der bedeutendsten Ereignisse in unserer Unternehmensgeschichte. Das war unser Einstieg in das große staatliche Schiffbauprogramm", erläutert 
Joey D’Isernia, President der Eastern Shipbuilding Group. Ausgehend von nur zehn Mitarbeitern im Jahr 1976 und dem ersten, nach der Mutter des Unternehmensgründers benannten Fischerboot, wuchs das Unternehmen auf über 1.300 Angestellte und Vertragsarbeiter an, die sich auf die drei Standorte verteilen. Im Nordwesten Floridas ist es damit der größte Arbeitgeber. Von den über 350 gebauten Schiffen wurden die meisten gemäß dem Jones Act für in den USA ansässige Unternehmen konstruiert. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl ins Ausland, darunter Brasilien, Kolumbien und Kanada, exportiert. 

350
gebaute Schiffe
1.300
Angestellte und Vertragsarbeiter
660 Tonnen
Hubkapazität in der Allanton-Werft

DREI STANDORTE AUF NEUESTEM STAND DER TECHNIK

An der Nelson Street in Panama City ist die Fertigungsstätte samt dem operativen Hauptsitz dem OPC-Projekt vorbehalten. Damit soll ein kontinuierlicher Bau dieser Schiffe gesichert werden, die einen entscheidenden Beitrag zur nationalen Sicherheit darstellen. Zugleich werden Prozessoptimierungen möglich, daraus resultierend eine erhöhte Produktivität und geringere Lebenszykluskosten aufseiten des Kunden USCG. Darüber hinaus hat die ESG in die landesweit erste On-Site-Produktionsanlage investiert, um die C5ISR-Systemtests für diesen Auftrag zu unterstützen. Sie soll die technisch modernste  Telekommunikationsprüfstelle für Schiffe der Marine im Land sein. Die Werft in der Nelson Street umfasst 10 Hektar und verfügt über einen 600 Meter langen Wasserzugang, der in die St. Andrew’s Bay und weiter in den Golf von Mexiko führt. Hier finden sich unter anderem drei Produktionshallen für Aluminium und Stahl, logistische Infrastruktur sowie Hubkapazitäten zwischen 45 und 400 Tonnen. 

Der Standort in der Allanton Road bietet mehr Raum und damit ausreichend Platz für die Sparte des zivilen Schiffbaus des Unternehmens. Neben hochmodernen Stahlverarbeitungsanlagen ist die Werft mit projektunterstützenden Werkstätten ausgestattet, darunter eine Schreinerei, Lagerhallen, eine Sandstrahlerei und eine Lackiererei. In der Allanton-Werft sind das Verwaltungspersonal des Unternehmens sowie Angestellte aus Bereichen wie Technik, Projektmanagement und Personalwesen angesiedelt.

Kürzlich wurde in Port St. Joe eine dritte große Schiffswerft eröffnet. Sie ist für die Endausrüstung, das Testen von neu gebauten Handelsschiffen und für sogenannte Top-side-Reparaturen zuständig. Die ESG hat ein 50 Millionen Dollar teures, 15.000 Tonnen starkes Trockendock-Projekt in Angriff genommen, um umfassende Schiffsinstandhaltungsdienste für zivile und staatliche Kunden anbieten zu können. Das Unternehmen ist sehr stolz darauf, dass alle Anlagen die ISO-14001-Norm erfüllen. Alle Prozesse und Verfahren dienen dazu, den gesamten ökologischen Fußabdruck zu minimieren – ob in Bezug auf Kohlenstoffemissionen, die Reinhaltung der Wasserwege oder die Abfallvermeidung durch Recycling.

"SCHOTTEL TEILT UNSEREN QUALITÄTSANSPRUCH"

Eastern blickt auf eine lange Partnerschaft mit SCHOTTEL zurück, die sich in 63 gemeinsamen Projekten widerspiegelt, darunter Schlepper, Feuerlöschboote, Platform Supply Vessels,  Mehrzweckversorgungsschiffe und Schwergutkranschiffe. Dazu Joey D’Isernia: "Wir sind stolz darauf, die besten Ingenieure und Innovatoren der Branche zu unseren Partnern zu zählen. Für uns zählen Ergebnisse und Qualität. Wir arbeiten mit Unternehmen wie SCHOTTEL zusammen, da sie diese Philosophie teilen. Wenn wir solche gleichgesinnten Lieferanten gefunden haben, dann bleiben wir ihnen treu."

Die Werft ist mit der großen Produktpalette von SCHOTTEL, z. B. RudderPropeller, TransverseThruster, CombiDrives und ControllablePropeller, bestens vertraut. Zu den Meilensteinen der Partnerschaft gehören Projekte wie die Offshore-Versorger-Serie mit zehn Schiffen, zwei Mehrzweckversorgungsschiffe für Hornbeck Offshore Services, fünf Platform Supply Vessels für Boldini und Schlepper für McAllister Towing 
& Transportation. Ein besonderes Highlight sind die Harvey-Gulf-Schiffe mit SCHOTTEL RudderPropeller, die 2017 mit dem prestigeträchtigen Boat of the Year Award ausgezeichnet wurden. 

NOCH IMMER EIN FAMILIENUNTERNEHMEN

Seit ihrer Gründung hat sich die ESG zu einer der führenden Werften in den USA entwickelt, indem Millionen von Dollar in das Unternehmen reinvestiert wurden. Es befindet sich innerhalb mehrerer Generationen noch immer in Familienhand und wird seit 2015 von Joey D’Isernia geleitet. Er ist einer von sechs Söhnen von Gründer und CEO Brian D’Isernia, die alle im Unternehmen arbeiten. Dieses hält an seinen Ursprüngen fest und ist in vielerlei Hinsicht mit der Kultur und den Menschen vor Ort verbunden. "Das hier ist unsere Heimat. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass sie sich weiterentwickelt", 
so Joey D’Isernia. Bei der ESG stehen alle Zeichen auf Zukunft.