Mehrgleisiges Lernen

Was auch immer Julio Carrasquilla anfasst, er verfolgt es mit vollem Fokus: Einmal in der Schifffahrtsbranche verankert, erwarb er Wissen und Erfahrung in verschiedenen Unternehmen und Positionen und bringt dies alles in den Auf- und Ausbau von SCHOTTEL de Colombia ein. In Sachen Ausbildung hat der 47-Jährige einiges vorzuweisen

Julio Carrasquillas Einstieg bei SCHOTTEL ist untrennbar mit der Niederlassung in Kolumbien verbunden: „2015 wurde SCHOTTEL de Colombia mit einem Mitarbeiter gegründet, um den Zugang zu den Märkten in Kolumbien, Venezuela, den Wirtschaftsblöcken der Andengemeinschaft, der Pazifischen Allianz und der Karibik zu ermöglichen“, sagt er mit Blick auf die Anfänge. „Seitdem konnte SCHOTTEL de Colombia ein konstantes Wachstum in Bezug auf Umsatz und Mitarbeiterzahl verzeichnen. Ich bin sehr stolz auf alle unsere Erfolge in dieser kurzen Zeit.“

Infiziert mit dem maritimen Virus

Der Sitz der Tochtergesellschaft ist die Millionenstadt Cartagena an der kolumbianischen Karibikküste mit dem wichtigsten Öl- und Containerhafen des Landes. Hier in seiner Heimatstadt sammelte Julio die ersten beruflichen Erfahrungen in der Schifffahrtsbranche bei Cotecmar, der größten kolumbianischen Werft, die auf Neubau, Reparatur und Umbau von kommerziellen und Marineschiffen spezialisiert ist. Einmal in der Branche Blut geleckt, erweiterte er seine erworbenen Kenntnisse zunächst im europäischen Schiffbau. Im Jahr 2008 vertiefte er an einem renommierten Institut seine Kenntnisse in der europäischen Schifffahrtsbranche. Außerdem wirkte er als Doktorand an der Technischen Universität Delft an einer Reihe von Projekten mit, die sich auf die Verbesserung der Effizienz im Schiffbau konzentrierten. Bevor er zu SCHOTTEL stieß, arbeitete er als Projektleiter bei Damen Shipyards Gorinchem, Niederlande.

"Ich wollte ein Teil von SCHOTTEL sein"

Was hat Julio Carrasquilla dazu bewogen, schließlich für den deutschen Antriebsexperten zu arbeiten? „Mit dem Vermächtnis der Erfindung des Ruderpropellers ist SCHOTTEL einer der wichtigsten Antriebshersteller weltweit. Ich wollte Teil dieses großartigen Unternehmens werden.“ Da er zuvor in einem europäischen Unternehmen tätig war, war er es gewohnt, in einer internationalen und gut strukturierten Umgebung zu arbeiten. Bei SCHOTTEL angekommen, war er von den unkomplizierten Entscheidungsprozessen und der fördernden Umgebung angenehm überrascht. Es sind wiederum genau diese Initiativen und kreativen Freiheiten, die das Wachstum der Niederlassung unterstützt haben. „Der wichtigste Teil meiner Arbeit besteht darin, mich auf die Aspekte zu konzentrieren, die für alle unsere Kunden wichtig sind – Verfügbarkeit und Kosteneffizienz. Insgesamt wollen wir unseren Kunden als langfristiger, zuverlässiger Partner zur Seite stehen“, erklärt er seinen Antrieb.

Für den zweifachen Vater und Familienmenschen bedeutet die Leidenschaft für seinen Beruf leider auch, dass er häufig von seiner Familie getrennt ist: „Der Job ist ziemlich anspruchsvoll, da ich sehr oft zu Kunden in der Region LATAM reise. Unser gesamtes Vertriebsgebiet erstreckt sich auf über 18 Länder, man ist also viel auf der Straße und in der Luft“, lacht er. „Zu meinen Aufgaben als Geschäftsführer gehört es außerdem, Wachstumsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, mit allen damit verbundenen Aufgaben, die sich auf das Tagesgeschäft auswirken. Ich habe das Glück, von einem sehr engagierten Team von elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, verteilt auf drei Abteilungen, unterstützt zu werden.“

Familie genießt oberste Priorität

Mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Abteilung Spares & Service die personell stärkste Abteilung, gefolgt von Finanzen (zwei MA) und Vertrieb (ein MA). Zusätzlich zu den regelmäßigen Arbeitsmeetings trifft sich das gesamte Team am Ende der Arbeitswoche zum lockeren Ausklang. Von Zeit zu Zeit besuchen sie auch in ihrer Freizeit Veranstaltungen und treiben gemeinsam Sport. Dieser spielt auch in Julios Privatleben eine große Rolle: „Ich laufe und mache CrossFit. Worauf ich sehr stolz bin, ist, dass ich bereits mehrere 10-Kilometer- und Halbmarathonläufe absolviert habe.“ Die größte Rolle in seinem Leben spielt jedoch seine Familie mit Ehefrau Ayda und den Zwillingen Emmanuel und Jans. Obwohl er oft nicht zu Hause ist, liebt er es, jede Minute mit ihnen zu verbringen, und genießt Aktivitäten wie gemeinsame Kinobesuche. Außerdem bietet ihnen die Küstenstadt Cartagena, in der sie leben, noch viel mehr Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten.

Man könnte sich die Frage stellen, ob der Tag in Kolumbien mehr als 24 Stunden hat, wenn Julio einen MBA-Studiengang als eine seiner nächsten Herausforderungen erwähnt, „um meine Kenntnisse in den Bereichen Management und Verwaltung weiter auszubauen“. Auch für die Zukunft von SCHOTTEL de Colombia hat Julio ehrgeizige Pläne: „Bis 2032 wollen wir 80 Prozent der LATAM-Flotte bedienen. Zu diesem Zweck plane ich eine größere Investition in Cartagena in Form eines eigenen Geschäftsgebäudes und einer Werkstatt.“