Abenteuer Meeresforschung

Forschungsschiffe sind von den Tropen bis in die Arktis unterwegs und sammeln Daten zur Verschmutzung der Meere, zum Klimawandel oder zur Meeresbiologie. Diese Fahrten stellen hohe Anforderungen an Ausstattung und Antrieb der Schiffe. Auf der ganzen Welt mit dabei: Technik und Service von SCHOTTEL

Seit jeher weckt die Forschungsschifffahrt unsere Fantasie: Unterwegs in entlegenen Gegenden trotzen Wissenschaftler der unwegsamen Natur, um wichtige Erkenntnisse nach Hause zu bringen. Doch die Fahrten werden nicht aus reiner Abenteuerlust unternommen. Es geht heute mehr denn je um Felder mit weitreichenden Auswirkungen für Mensch, Umwelt und Wirtschaft: etwa Klimawandel, Forschung zu Meeresrohstoffen, Tiefseelebensvielfalt, Geodynamik oder Georisiken. Da die Schiffe weltweit operieren, brauchen sie in Sachen Antriebstechnik verlässliche Service und Maintenance-Experten, um ihre meist langen Missionen zu bestehen. SCHOTTEL ist daher ein gefragter Partner.

"Die Schiffe laufen nicht regelmäßig in ihren Heimathafen ein – sie sind wirklich auf der ganzen Welt zu Hause", beschreibt Joachim Müller, Senior Sales Manager im Segment Tugs & Offshore Energy bei SCHOTTEL, die Lage. "Deshalb müssen sie auch von überall aus gewartet werden, was wir bei SCHOTTEL dank unseres internationalen Netzwerks gut leisten können."


Höchste Ansprüche an das Antriebssystem

Früher nutzte man noch bestehende Schiffe für die Meeresforschung – etwa, indem man die Kanonen von Militärschiffen an Land brachte und so Raum für Messinstrumente und sonstige Ausstattung schuf. Heute sind Forschungsschiffe in erster Linie schwimmende Plattformen, ausgerüstet mit dem entsprechenden Equipment und präzise auf die hohen Anforderungen der Wissenschaft zugeschnitten. "Um etwa ferngesteuerte Tauchroboter in die Tiefen des Meeres zu schicken, muss das Schiff äußerst manövrierfähig sein und die Position präzise und automatisch mehrere Tage lang gegen Wind und Strömung halten können", erklärt Joachim Müller. "Ein weiteres Kriterium: die Schallemission. Die Antriebssysteme werden von uns für einen minimalen Schalleintrag in das Wasser konzipiert, um die Forschungsarbeit mit hochsensiblen Sensoren möglichst wenig zu beeinflussen. Eine anspruchsvolle Aufgabe für unsere Entwickler, denen dazu modernste Computertools und Berechnungsverfahren zur Verfügung stehen."

Ein wichtiges Antriebselement bei der Erfüllung dieser Anforderungen ist der SCHOTTEL Pump Jet, der in vielen Forschungsschiffen auf der ganzen Welt verbaut ist. Er sorgt nicht nur für einen geräuscharmen Antrieb, sondern ermöglicht auch das Manövrieren in flachen Gewässern – wo selbst eine Grundberührung möglich ist. Ein wichtiger Vorteil in der Meeresforschung, wo der Erfolg einer Mission von der punktgenauen Positionierung abhängig sein kann.

International gefragt

SCHOTTEL-Technik ist weltweit auf Forschungsschiffen verbaut, unter anderem in Schiffen aus diesen Ländern: China, Deutschland, Indien, Litauen, Norwegen, Polen, Russland, USA.

Technologisches Aushängeschild

Auf der ganzen Welt werden ältere durch neue, technologisch beeindruckende Forschungsschiffe ersetzt. Seit vielen Jahren ist SCHOTTEL hier mit an Bord und liefert Antriebs- und Steuersysteme, die nicht nur auf die besonderen Herausforderungen der Forschungsschifffahrt ausgerichtet sind, sondern auch zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit beitragen.

Im deutschen Forschungsschiff "Sonne" beispielsweise kommt eine Kombination aus SCHOTTEL Pump Jet und zwei SCHOTTEL Ruderpropellern zum Einsatz, die dem Schiff ein Höchstmaß an Flexibilität für alle Forschungseinsätze gibt. Auch für ihren effizienten und umweltschonenden Betrieb wurde die "Sonne" mit einem angesehenen deutschen Umweltzertifikat ausgezeichnet. Das Schiff läuft ausschließlich mit schwefelarmem Dieselkraftstoff. Moderne Katalysatoren reduzieren den Ausstoß von Stickoxiden, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten.

Alles beginnt aber mit der Effizienz des Antriebssystems im Allgemeinen und des Propellers im besonderen. Mit dem Know-how, hier alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wird von vornherein ein geringer Energieverbrauch erzielt. Denn nicht nur in der Meeresforschung wird die Nachhaltigkeit immer wichtiger. 

Vom Bau zum Forschungseinsatz

Vielfach schreiben staatliche Behörden wie etwa das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Bau eines Forschungsschiffes aus. Nach Fertigstellung bewerben sich Reedereien für den Betrieb des Schiffes. Schließlich reichen nationale und internationale Forschungsteams bei den Behörden Fahrtvorschläge ein, die von einem wissenschaftlichen Gremium begutachtet und ggf. bewilligt werden.

Die Zukunft ist nachhaltig

Zum Beispiel werden in den neuesten Forschungsschiffen gaselektrische Motoren verbaut, die sowohl Stickoxide als auch Schwefelemissionen auf ein Minimum reduzieren. Das ist nicht nur im Sinne des Umweltschutzes, sondern erlaubt den Wissenschaftlern beispielsweise auch eine realistische Luftmessung. Ein weiterer wichtiger Baustein für den Umweltschutz ist das SCHOTTEL LEACON-System – dieses sorgt dafür, dass selbst bei einer Leckage kein Öl aus dem Antrieb ins Meerwasser gelangt und das Schiff seine Mission fortsetzen kann. "Ein Forschungsschiff, das unterwegs ist, um die Biodiversität in der Antarktis zu untersuchen, sollte keinen Ölstreifen hinter sich herziehen", gibt Joachim Müller zu bedenken. Das System ist inzwischen auch von den US-Behörden anerkannt, so dass entsprechend ausgestattete Schiffe in US-Gewässern fahren dürfen, selbst wenn sie kein Bio-Öl als Schmierstoff verwenden.

Zu welchen Abenteuern Forschungsschiffe in Zukunft auch aufbrechen werden – SCHOTTEL wird weiterhin dazu beitragen, dass die Forschungsschifffahrt nicht nur Wissen sammelt, sondern auch die äußerst hohen Anforderungen an Antriebstechnologie, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz erfüllt.